Bangs-Matschels
Natura 2000-Gebiet im Dreiländereck Österreich - Liechtenstein - Schweiz

Das Bangser Ried, an der Grenze zu Liechtenstein gelegen, bildet gemeinsam mit Matschels ein rund 450 ha großes Naturschutzgebiet im Dreiländereck Österreich - Liechtenstein - Schweiz. Neben der größten Waldfläche am Talboden des Rheintals sind rund 80 ha Streuwiesen als Lebensraum für eine Vielzahl seltener Pflanzen und Tiere besonders bemerkenswert. Bangs-Matschels ist Natura 2000-Gebiet gemäß der Vogelschutzrichtlinie und der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU.
 
Flora und Fauna der Streuwiesen
In den Streuwiesen dominieren Pfeifengraswiesen und Kalk-Flachmoore - beides Lebensraumtypen der Fauna-Flora-Habitatrichtlinie (FFH). Wichtige Arten des Anhangs II der FFH-Richtlinie sind Frauenschuh (Cypripedium calceolus), Moorwiesenvögelchen (Coenonympha oedippus) - einer der seltensten Schmetterlinge Vorarlbergs, vier weitere Schmetterlinge, Gelbbauchunke (Bombina variegata) und Koppe (Cottus gobio). Unter den Anhang I-Arten der Vogelschutzrichtlinie ist das bedeutendste Vorarlberger Vorkommen des Wachtelkönigs (Crex crex) an erster Stelle zu nennen.

=>  Flora des Natura 2000-Gebiets Bangs-Matschels. Vorläufige Artenliste der Gefäßpflanzen (pdf 124 kb)
 
Länderübergreifende Kooperation wichtig
Ein Entwässerungsgraben trennt das Bangser Ried in Vorarlberg und das Ruggeller Riet in Liechtenstein. Beide zusammen bilden ein großräumiges Feuchtgebiet, was wesentlich zur ökologischen Bedeutung dieser Gebiete beiträgt. Probleme und Aufgaben des Naturschutzes sind vergleichbar, weshalb eine länderübergreifende Kooperation im Gebietsmanagement wichtig wäre.
Besonderer Handlungsbedarf besteht in Hinblick auf den Grundwasserhaushalt: Die Eintiefung der Rheinsohle hat in den vergangenen Jahrzehnten in vielen Bereichen zu einer Absenkung des Grundwasserspiegels geführt. Augenscheinlichste Folge ist die Ausbreitung der Goldrute (Solidago gigantea) in den Streuwiesen.
 
Naherholungsgebiet
Die attraktive Landschaft mit Rad- und Wanderwegen lockt zahlreiche Erholungssuchende aus der Schweiz, aus Liechtenstein und Österreich nach Bangs-Matschels. Besonders attraktiv sind Millionen Sibirischer Schwertlilien (Iris sibirica) im Frühjahr. Besucher müssen auf die sensible Pflanzen- und Tierwelt Rücksicht nehmen, indem sie Streuwiesen nicht betreten und Hunde an der Leine führen.

=> Übersichtsplan